Wassermusik – Artikel Rheinbach
Ein Konzert für die Sinne
Kinderchöre der evangelischen Gemeinde Rheinbach interpretieren die „Wassermusik“ von Daniel Stickan in der Gnadenkirche
(Generalanzeiger Bonn 28.02.2018)
Eigentlich war es ein sonniger Sonntagnachmittag, aber in der evangelischen Gnadenkirche in Rheinbach plätscherte der Regen, der Wind pfiff und weiche Schneeflocken rieselten vom Gewölbe der Kirche herab. Im Rahmen der Konzertreihe „Musik in der Gnadenkirche“ führten die Kinderchöre der evangelischen Kirchengemeinde Rheinbach die „Wassermusik“ des zeitgenössischen Komponisten Daniel Stickan auf und ergänzten diese durch passende Lieder unter anderem von Goethe und Rilke.
Begleitet wurden sie von Klavier, Orgel und Percussion, sowie einigen überraschenden Spezialeffekten. So waren zwitschernde Vögel zu hören, Schnee fiel in Form von Watte auf die gut gefüllten Kirchenbänke herab und Wasser und Eiswürfel wurden in Gefäße gegossen und erzeugten die für Wasser typischen Geräusche. Die Besucher konnten das Wasser in seinen verschiedenen Erscheinungsformen beinahe sehen und fühlen. Kurze Vorträge, unter anderem aus der Schöpfungsgeschichte, verdeutlichten die Parallelen zwischen dem lebenswichtigen Element und dem Mysterium der Dreifaltigkeit Gottes. Denn Wasser ist die Grundlage allen Lebens und überall um einen herum zu finden. Es ist in der Atemluft, in den Wolken am Himmel und spürbar als Regen auf der Haut. Egal ob als einzelner Tropfen oder als Ozean, ob als Hagelkorn oder Schneeflocke – es handelt sich immer um denselben chemischen Stoff H2O. So gilt im christlichen Glauben auch Gott als Grundlage allen Lebens, der überall ist. Und egal, ob er in Form des Vaters, des Sohnes oder des Heiligen Geistes wirkt, es handelt sich immer um denselben Gott.
Komponist Daniel Stickan nähert sich dem Mysterium der Trinität Gottes, indem er Wasser als Metapher nutzte. Fließende Klavierpassagen, warme und kühle Klänge, mal sanft und mal laut – das macht seine „Wassermusik“ aus. Und diese wurde von den Kinderchören mit viel Einfallsreichtum interpretiert. Geleitet wurde die Aufführung von Mascha Korn, an Klavier, Orgel und Percussion begleiteten Beate Riemer, David Witsch und Christian Smeets. Die Texte sprach Martin Groß.
So brachte die Veranstaltung den Besuchern nicht nur die verschiedenen Erscheinungsformen Gottes näher, sondern schulte auch deren Achtsamkeit in Bezug auf dieses wichtige Element, das überall im Alltag anzutreffen ist und ohne das keiner existieren kann. Und vielleicht wird sich der ein oder andere Zuhörer nicht mehr ganz so sehr ärgern, wenn er am Morgen Eis von den Autoscheiben kratzen muss.