Wassermusik – Cellesche Zeitung

„Wassermusik: Spektakel voller kreativer Kraft“

(Cellesche Zeitung vom 26.05.2017)


Es tropft, es plätschert, es brandet und rauscht – ein lautmalerisches Klangspiel: „Wassermusik“ in einer vollbesetzten Celler Kirche. Die Neustädter Kirchengemeinde hatte zu diesem außergewöhnlichen und sehr faszinierenden Konzert mit und von Daniel Stickan eingeladen. Dem Lüneburger Komponisten standen unter der Gesamtleitung von Claudia Griesser, Kantorin der Stadtkirche, rund 60 junge Mitwirkende zur Seite: die Kinder- und Jugendkantorei der Celler Stadtkirche, der Kinderchor der Christuskirche Westercelle sowie die Chorklasse 5 des Gymnasiums Ernestinum. Musikalische Unterstützung an den Perkussionsinstrumenten kam außerdem von Markus Riemann. Für das gesprochene Wort war Friedrich Hauschildt zuständig.

Man sah den energiegeladenen Mädchen und Jungen in den blauen Shirts sofort die Begeisterung für dieses Projekt an. Frühlingshaft zart – ein verspieltes Säuseln und Plätschern im Ohr – begann die Eröffnung dieser „Kantate über Schöpfung, Aggregatzustände und das Mysterium der Trinität“. Das Thema Wasser zog sich durch das gesamte Konzept. Stickan setzte die drei Aggregatzustände dieses Elements in Beziehung zur Trinität Gottes (Gott-Vater, Sohn und Heiliger Geist). Und all das in Musik und Geräuschkompositionen eingefangen und dargestellt mit Watte und Federn, Eis in der Schale, Luftblubberblasen und Wassergeplätscher.

Die Konzertbesucher wurden im Jahreskreis vom Winter mit Eis und Schnee vom „Hellen Morgen“ mit ersten Flocken durch „wunderweiße Nächte“ in den Frühling mit Tauwetter und Vogelgezwitscher gezogen. Frühjahrsstürme mit himmlischen Sturzbächen und Windgebrause „fegen dir Wünsche aus Stirn und Haar“. Die hochdampfenden Wolken ziehen, wohin der Wind sie treibt. In Stickans Kantate treibt es sie hin zu Gott: Die Taufe Jesu im Jordan, das Mysterium der Trinität mit dem Versprechen „Wer durstig ist, soll zu mir kommen und trinken, ich will ihm geben vom Brunnen des lebendigen Wassers…“. Es war tatsächlich ein beeindruckendes, einnehmendes Spektakel voller kreativer Kraft. Ein toller Abschied vor allem für Kantorin Claudia Griesser, die Celle verlassen wird.